Unter Beikost versteht man alle Lebensmittel, die Säuglinge neben Muttermilch oder der Säuglingsnahrung aus dem Schoppen erhalten.
Beikost
Themen +
- Verschiedene Formen von Beikost
- Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Einführung der Beikost?
- Beikost einführen
- Aufbau der Beikost
- Brei selber zubereiten oder fertig kaufen?
- Welche Lebensmittel sind ab welchem Alter nötig und geeignet?
- Getränke
- Zubereiten der Beikost
- Übergang vom Brei zur Familienkost
- Fingerfood
Verschiedene Formen von Beikost
Beikost kann flüssig sein (z.B. Wasser, Tee), breiig (z.B. püriertes Gemüse) oder fest (z.B. gekochtes Gemüse als Fingerfood).
Fingerfood hat den Vorteil, dass das Kind selbst entscheiden kann, was, wie viel und in welchem Tempo es essen möchte. Kinder lieben es, die angebotenen Lebensmittel mit allen Sinnen zu entdecken.
Brei hat den Vorteil, dass eine bessere Energie- und Nährstoffversorgung gewährleistet wird. Im Brei können Sie auch Lebensmittel verarbeiten, die sich als Fingerfood nicht so gut eignen, z.B. Fleisch, Pflanzenöl oder Lebensmittel, bei denen eine Verschluckungsgefahr besteht.
Beikost einführen
Nehmen Sie sich für die Einführung der Beikost Zeit und haben Sie Geduld. Denn am Anfang muss sich das Kind erst an das neue Essen gewöhnen. Die neuen Lebensmittel und das Essen mit dem Löffel oder mit der eigenen Hand sind ganz neue Erfahrungen. Bei den ersten Versuchen reicht es, wenn Ihr Kind wenige Löffel Brei isst. Es geht zunächst um das Kennenlernen der neuen Nahrung. Zum Sättigen können Sie anschliessend wie gewohnt Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung geben. Nach und nach können Sie dann die Menge an Beikost erhöhen.
Mit welchem Lebensmittel begonnen wird, ist je nach Kultur sehr unterschiedlich. Es gibt nicht das einzig richtige Lebensmittel. Beginnen Sie mit nur einem Lebensmittel. Mischen Sie es nicht mit anderen. Mögliche Beispiele sind:
- Ein Brei aus gekochtem und fein püriertem Gemüse wie z.B. Karotten, Pastinaken, Zucchetti, Kürbis, Fenchel oder Brokkoli.
- Gekochtes und in grobe Stücke geschnittenes Gemüse als Fingerfood.
- Geriebene Äpfel oder Birnen, zerdrückte Bananen oder pürierte Pfirsiche.
- Weiche Früchte, bei denen keine Verschluckungsgefahr besteht, können auch als Fingerfood gegeben werden, z.B. Pfirsiche ohne Haut, Melonen ohne Kerne oder reife Bananen. Durch kurzes Dünsten der Früchte werden sie leichter verdaulich.
Ergänzen Sie das Essen einmal pro Tag mit etwas Rapsöl. Dieses liefert dem Kind wertvolle Fettsäuren. Verzichten Sie bei der Zubereitung auf Salz, Bouillon, Gewürze, Zucker, Honig und andere Süssungsmittel.
Brei selber zubereiten oder fertig kaufen?
Sowohl mit selbst zubereiteter Beikost als auch mit Fertigbrei aus dem Gläschen können Säuglinge gut versorgt werden. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Entscheiden Sie sich für die Variante, die Sie am meisten überzeugt. Oder kombinieren Sie: Nehmen Sie ein Gläschen, wenn es schnell gehen muss oder wenn Sie unterwegs sind. Bieten Sie ansonsten selbstgemachten Brei und Fingerfood an, damit Ihr Kind von der Abwechslung und der Geschmacksvielfalt profitieren kann.
Achten Sie beim Kauf von Fertigbrei auf die Zutatenliste. Die Zusammensetzung sollte vergleichbar mit selbstgemachtem Brei sein. Meiden Sie Produkte mit zugesetztem Salz, Zucker, Kakao und Aromen.

Welche Lebensmittel sind ab welchem Alter nötig und geeignet?
Die untenstehende Abbildung zeigt Ihnen, in welchem Alter welche Lebensmittel eingeführt werden sollen. Zwischen dem fünften und dem siebten Lebensmonat kommen neben Muttermilch und Schoppen schrittweise auch Gemüse und Früchte, Kartoffeln, Fleisch, Getreideflocken, Teigwaren, Reis, Brot, Hülsenfrüchte, Fisch, Eier, Öle und andere Lebensmittel auf den Speiseplan. Je nachdem, wann Sie mit der Beikost begonnen haben, erfolgt die Einführung der einzelnen Lebensmittel in grösseren oder kleineren zeitlichen Abständen. Spätestens im siebten Lebensmonat sollte Ihr Kind Fleisch erhalten, damit es ausreichend mit Eisen versorgt wird. Verwenden Sie bevorzugt magere Fleischstücke von Rind, Schwein, Lamm, Geflügel oder anderen Tieren. Verarbeitetes Fleisch wie Wurst oder Schinken ist meist salzig, fettig und kann Pökelsalze enthalten. Ihr Kind sollte nur sparsam davon essen.
Ab dem siebten Lebensmonat können Sie Ihrem Kind auch Folgenahrung anstelle von Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung geben. Sie können von nun auch kleine Mengen an Vollmilch oder Joghurt zur Zubereitung eines Breis verwenden. Grössere Mengen sind nicht geeignet, weil diese Milchprodukte sehr proteinreich sind. Noch proteinreicher sind Käse, Frischkäse und Quark. Diese Milchprodukte sollen daher erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres gegeben werden.

Zubereiten der Beikost
Diese Tipps helfen Ihnen beim Zubereiten der Beikost:
- Bereiten Sie Gemüse und Früchte schonend zu, um die wertvollen Inhaltsstoffe möglichst zu erhalten. Waschen Sie Gemüse und Früchte kurz, aber gründlich unter fliessendem Wasser. Zerkleinern Sie diese erst nach dem Waschen.
- Eine kleine Menge Rapsöl am Tag liefert Ihrem Kind lebenswichtige Fettsäuren. Anfangs reichen 1 bis 2 Teelöffel am Tag, ab dem 9. Monat können es täglich 2 Teelöffel und gegen Ende des ersten Lebensjahres 2 bis 3 Teelöffel sein.
- Verzichten Sie bei der Zubereitung auf Gewürze, Salz, Bouillon, Zucker, Honig und Süssungsmittel.
- Erhitzen Sie tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier immer gut durch.
- Bieten Sie Ihrem Kind täglich eine kleine Menge proteinreicher Lebensmittel an, z.B. Fleisch, Fisch oder Ei. Achten Sie dabei auf Abwechslung. Es sollte nicht jeden Tag Fleisch sein.
- Zu Beginn der Einführung von Beikost reichen kleine Mengen proteinreicher Lebensmittel am Tag, z.B. 10 g Fleisch oder 10 g Fisch oder ¼ Ei. Ab dem 9. Monat können Sie die Menge auf 20 g Fleisch bzw. Fisch oder ½ Ei pro Tag erhöhen. Gegen Ende des ersten Lebensjahres beträgt eine Tagesportion 30 g Fleisch bzw. Fisch oder ein ganzes Ei. Diese Mengen gelten als Orientierung und müssen nicht exakt eingehalten werden.
- In der Regel wird Brei in der Anfangszeit immer fein püriert. Mit zunehmendem Alter kann der Brei gröber püriert werden und kleine Stücke enthalten.
- Kühlen Sie Brei nach der Zubereitung rasch ab und lagern Sie diesen im Kühlschrank. Reste sollten bis zum nächsten Tag verbraucht und der Brei nur einmal wieder aufgewärmt werden.
- Kaufen Sie die Lebensmittel für die Zubereitung des Breis möglichst frisch ein und lagern Sie diese nur kurz.
- In der Anfangsphase der Beikost essen die Kinder meist nur sehr kleine Portionen. Sparen Sie sich Zeit und Arbeit, indem Sie gekochtes Gemüse, Gemüsebrei ohne Öl, gekochtes Fleisch und Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei ohne Öl und Saft portionsweise einfrieren. So sind die Speisen bis zu 2 Monate haltbar. Geben Sie Rapsöl erst kurz vor der Mahlzeit zur erwärmten Speise.
- Aus geschmacklichen Gründen sind Milchbrei und Kartoffeln nicht zum Tiefkühlen geeignet, es sei denn, die Kartoffeln sind Bestandteil eines Breis.
- Wärmen Sie tiefgefrorenen Brei unmittelbar vor der Mahlzeit im Wasserbad, in der Pfanne oder in der Mikrowelle auf. Dann sind die Vitaminverluste geringer als beim mehrstündigen Auftauen im Kühlschrank. Rühren Sie den erwärmten Brei nach dem Aufwärmen gut um, damit sich die Wärme im Brei gleichmässig verteilt, und testen Sie die Temperatur. Dies gilt insbesondere für Brei aus der Mikrowelle, da der Brei darin ungleichmässig erhitzt wird und sich Ihr Kind an heissen Stellen verbrennen könnte.
- Einmal aufgetaute Speisen dürfen nicht wieder eingefroren werden.
Übergang vom Brei zur Familienkost
Zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonat beginnt der Übergang zum Familienessen. Nach und nach ersetzen Mahlzeiten, wie sie die Grossen essen, die Milchmahlzeiten, den Babybrei oder das babygerechte Fingerfood. Neue Gerichte bereichern den Speiseplan. Dadurch lernt das Kleinkind neue Konsistenzen und Geschmäcker kennen. Darüber hinaus lernt es, zunehmend selbständig zu essen und zu trinken.
Die folgenden Tipps erleichtern den Übergang vom Brei zur Familienkost:
Fingerfood
Wenn Sie möchten, können Sie Ihrem Kind etwa ab dem siebten Monat Fingerfood geben, als Ergänzung oder Abwechslung zum Brei. Fingerfood ermöglicht dem Kind vielfältige neue Erfahrungen – sowohl sensorisch als auch motorisch: Wie sieht das Lebensmittel aus, wenn es nicht püriert wurde? Wie fühlt es sich in der Hand an? Und wie fühlt es sich an, wenn es mit dem noch zahnlosen Kiefer zerkleinert wird? Dazu ein paar Ideen und Tipps: