Gesund und abwechslungsreich

Wie sieht eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung aus? Die folgenden Informationen helfen Ihnen bei der Lebensmittelauswahl.

Getränke

Geben Sie Ihrem Kind zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch etwas zum Trinken. Ideal sind ungesüsste Getränke wie Leitungswasser, Mineralwasser oder ungesüsster Kräuter- oder Früchtetee. Nicht ständig, aber zur Abwechslung kann es Fruchtsaft (aus 100 % Früchten) verdünnt mit der doppelten Menge Wasser sein. Mit Zucker oder Süssstoff gesüsste Getränke (Fruchtsaftgetränke, Sirup, Limonaden, Instant-Kindertee) sollten die Ausnahme bleiben. Koffeinhaltige und alkoholische Getränke sind ungeeignet.

Gemüse und Früchte

Gemüse und Früchte sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen. Bieten Sie Ihrem Kind deshalb mehrmals am Tag davon an. Jedes Gemüse und jede Frucht enthält andere Inhaltstoffe. Nutzen Sie deshalb die Vielfalt an verschiedenen Sorten und Farben. Bevorzugen Sie regionale und saisonale Produkte. Folgende Tipps machen Gemüse und Früchte für Kinder attraktiver:

  1. Bieten Sie häufig Rohkost an, denn viele Kinder essen Rohes lieber als Gekochtes. Für zu Hause und auch für unterwegs eignen sich z.B. Gurkenscheiben, geschälte Karotten, Kohlrabi-Stifte, Peperoni-Streifen und Fenchel. Ein Dip mit Joghurt oder Quark ist eine mögliche Ergänzung.
  2. Kreieren Sie lustige Figuren aus Gemüse- und Fruchtstücken. Ideen finden Sie im Merkblatt «Tipps für kreative Zwischenmahlzeiten».
  3. Bringen Sie Abwechslung auf den Teller. Lassen Sie Ihr Kind beim Einkaufen mitentscheiden und kochen Sie gemeinsam.
  4. Ergänzen Sie Eintöpfe, Suppen, Gulasch, Saucen, Aufläufe und Risotto mit fein geraspeltem Gemüse. Bereiten Sie eine Suppe aus püriertem Gemüse zu.
  5. Ab und zu kann eine Portion Gemüse oder eine Frucht durch ein kleines Glas verdünnten Saft ersetzt werden.

Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte

Brot, Teigwaren, Getreideflocken, Kartoffeln, Reis, Polenta und Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen) sind wichtige Energielieferanten. Bevorzugen Sie bei Getreide Vollkornprodukte. Diese enthalten deutlich mehr Vitamine, Mineralstoffe und gesundheitsfördernde Nahrungsfasern als raffinierte Produkte wie Weissmehl oder polierter Reis.

Nicht jedes dunkle Brot ist auch ein Vollkornbrot. Vergewissern Sie sich auf der Zutatenliste oder fragen Sie beim Bäcker nach, ob das Brot aus Vollkornmehl hergestellt wurde. Vollkornbrot aus fein gemahlenem Mehl wird auch von Kindern gut akzeptiert.
Sehr beliebt bei Kindern und gesund sind Müesli aus Vollkornflocken (z.B. Haferflocken), gemahlenen Nüssen, Milch oder Joghurt und Früchten. Falls Sie fertige Müeslimischungen kaufen, dann nehmen Sie solche ohne Zuckerzusatz, Honig und Schokolade.

Milch und Milchprodukte

Milch und Milchprodukte (z.B. Joghurt, Quark, Käse) sind wichtige Quellen für Protein, Calcium, Vitamin B2 und andere Nährstoffe. Sie sind daher wichtiger Bestandteil der Kinderernährung. Zum Trinken und als Zugabe zum Müesli können Sie Ihrem Kind handelsübliche Kuhmilch (Vollmilch oder Milch-Drink) geben. Magermilch enthält zu wenige Nährstoffe und wird daher nicht empfohlen. Spezielle Milch wie Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung oder Kleinkindermilch braucht es nicht.

Diese Produkte sind vergleichsweise teuer und bieten Kindern nach Vollendung des ersten Lebensjahres keine Vorteile. Ab dem Alter von einem Jahr können Sie Ihrem Kind auch Quark und Käse anbieten.

Fruchtjoghurts und -quarks enthalten meistens viel Zucker und kaum Früchte. Sie sind daher eher als Süssigkeit anzusehen. Mischen Sie diese mit Naturjoghurt, um den Zuckergehalt zu senken. Noch besser ist es, wenn Sie Naturjoghurt mit frischen Fruchtstücken mischen.

Fleisch, Fisch, Eier, Tofu

Neben Milchprodukten enthalten auch Fleisch, Fisch, Eier und Tofu viel Protein. Protein dient dem Körper als Baustoff. Diese Lebensmittel liefern auch weitere wichtige Nährstoffe. Wechseln Sie innerhalb einer Woche zwischen diesen verschiedenen Proteinlieferanten ab, damit Ihr Kind von den unterschiedlichen Nährstoffen profitieren kann.
Fettreiche Meeresfische (z.B. Lachs) zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren aus. Sie sollten daher regelmässig auf dem Speiseplan stehen. Unverarbeitetes Fleisch ist ein wichtiger Lieferant von Zink, B-Vitaminen und Eisen. Dennoch sollte es nicht jeden Tag angeboten werden. Sämtliche tierischen Proteinlieferanten enthalten Vitamin B12.

Öle und Nüsse

Verwenden Sie für die Zubereitung von Speisen hochwertige Pflanzenöle, davon mindestens die Hälfte in Form von Rapsöl. Sie liefern wichtige Fettsäuren (z. B. Omega-3-Fettsäuren) und Vitamine (z.B. Vitamin E). Deshalb braucht es sie täglich, wenn auch nur in kleinen Mengen. Verwenden Sie Butter und Margarine sparsam.

Beschränken Sie fettreiche Zubereitungen wie Frittiertes, Paniertes und Rahmsaucen. Nüsse, wie Baumnüsse oder Mandeln, sind reich an wertvollen Fettsäuren, Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen. Geben Sie Ihrem Kind bis zum dritten Geburtstag Nüsse aber nur in gemahlener Form, denn Kleinkinder können sich leicht verschlucken.

Süssigkeiten und Snacks

Süssigkeiten, gesüsste Getränke und salzige Knabbereien liefern viele «leere» Kalorien, Zucker, Fett bzw. Salz. Werden Süssigkeiten und Snacks massvoll genossen, ist nichts gegen den Konsum einzuwenden. Süssigkeiten, wie z.B. Bonbons, sollten in den ersten drei Lebensjahren vermieden werden, da sich Ihr Kind daran verschlucken könnte.

Wichtig ist, dass in der Familie bestimmte Regeln vereinbart werden (z.B. Wie viel? Wann? Was?).

Auch Konfitüre, gesüsste Frühstückscerealien, Getreideriegel, Fruchtjoghurts oder Sirup enthalten Zucker. Die tägliche Gesamtzufuhr sollte deshalb im Auge behalten werden. Bei einem sparsamen Umgang mit Zucker, Honig, Sirup und künstlichen Süssstoffen lernt Ihr Kind auch weniger gesüsste Speisen zu schätzen.

Salz und Würzmittel

Verwenden Sie zum Salzen jodiertes und fluoridiertes Speisesalz. Setzen Sie es jedoch genauso wie salzhaltige Würzmittel (z.B. Streuwürze, Würzsauce, Sojasauce, Bouillon) sparsam ein. Verfeinern Sie Ihre Speisen lieber mit frischen oder getrockneten Kräutern und Gewürzen.

Kinderlebensmittel

Im Handel werden zahlreiche Lebensmittel speziell für Kinder angeboten, wie z.B. Kindertees, Frühstückscerealien, Joghurts und Süssigkeiten. Durch eine entsprechende Verpackung und beigepacktes Spielzeug sind sie bei den Kindern sehr beliebt. Durch die Anreicherung von Vitaminen und Mineralstoffen geben die Produkte vor, gesund zu sein. Sie bieten aber keine Vorteile gegenüber herkömmlichen Lebensmitteln.

Im Gegenteil: Leicht wird dabei übersehen, dass ein Grossteil dieser Produkte zu viel Zucker und Fett enthält. Zudem sind Kinderlebensmittel oft vergleichsweise teuer. Deshalb können Sie auf den Kauf von speziellen Kinderlebensmitteln verzichten.

Fertiggerichte

Wenn die Zeit knapp ist, wird gerne auf Fertiggerichte wie z.B. Tiefkühlpizza, Lasagne und Fertigsuppen zurückgegriffen, die sich schnell zubereiten lassen. Die Zusammensetzung der Speisen ist aber oft nicht optimal, weil sie z.B. zu salzig sind und zu viele Kalorien haben. Wenn Sie Fertiggerichte nutzen möchten, dann lesen Sie am besten die Zutatenliste und vergleichen Sie die Zusammensetzung der verschiedenen Produkte miteinander. Werten Sie Fertiggerichte auf, indem Sie z.B. zusätzliche Tomaten und Peperoni auf die Pizza geben oder einen Salat zur Lasagne servieren. Als Alternative zu Fertiggerichten bietet es sich an, regelmässig grössere Mengen selbst zu kochen und portionsweise einzufrieren.