Hier finden Sie Antworten auf oft gestellte Fragen.
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- Wie lange sollte gestillt werden?
- Hahnenwasser oder Mineralwasser? Was ist für die Zubereitung des Schoppens besser geeignet?
- Wie ist Säuglingsnahrung aus Soja zu bewerten?
- Sollte irgendwann im Laufe des ersten Lebensjahres von Säuglingsanfangsnahrung zu Folgenahrung gewechselt werden?
- Mein Kind ist 5 Monate alt und möchte keinen Brei essen. Was soll ich tun?
- Meine Frau und ich haben Allergien. Müssen wir bei der Beikost-Einführung etwas beachten?
- Darf Babybrei noch am nächsten Tag verwendet werden?
- Darf selbst gemachter Babybrei aufbewahrt oder eingefroren werden?
- Was ist beim Auftauen von tiefgefrorenem Babybrei zu beachten?
- Welche Gemüse sind reich an Nitrat? Ab wann dürfen sie in der Beikost verwendet werden?
- Dürfen Süsskartoffeln als Ersatz für Kartoffeln im Babybrei verwendet werden?
- Warum sollte der Babybrei mit Fruchtsaft ergänzt werden?
- Kaltgepresstes oder raffiniertes Pflanzenöl: Welches eignet sich für den Babybrei?
- Ist Butter als Beigabe zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei sinnvoll?
- Was sind Omega-3-Fettsäuren und worin sind sie enthalten?
- Dürfen Eier und Fisch im ersten Lebensjahr als Ersatz für Fleisch dienen?
- Ab wann darf bzw. sollte mein Kind glutenhaltige Lebensmittel bekommen?
- Ab welchem Alter darf der Getreidebrei mit Kuhmilch zubereitet werden?
- Mein Mann und ich essen seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Können wir unser Kind auch vegetarisch ernähren?
- Sollten Nüsse, Samen und Kerne im ersten Lebensjahr gemieden werden?
- Sind Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen für die Säuglings- und Kleinkindernährung geeignet?
- Darf mein 8-Monate altes Kind Salami, Schinken und Wurst essen?
- Rohe tierische Lebensmittel müssen im 1. Lebensjahr gemieden werden. Welche Lebensmittel sind damit gemeint?
- Ab wann darf mein Kind Champignons und andere Pilze essen?
- Darf ich meinem Kind Fencheltee geben?
- Stimmt es, dass Auberginen Nikotin enthalten?
- Ist Juniormilch für Kleinkinder (über 12 Monate) besser geeignet als Kuhmilch?
- Mein Sohn ist 3 Jahre alt. Ist Molke gesund?
- Wie kann ich meine Kinder für Gemüse und Früchte begeistern?
- Unsere Tochter ist 2 Jahre und liebt Süssigkeiten. Ich frage mich, ob sie zu viel bekommt und wie wir einen vernünftigen Umgang mit Süssigkeiten finden können.
- Ich habe gelesen, dass Hülsenfrüchte gesund sind. Wie kann ich meinen Kindern Hülsenfrüchte schmackhaft machen?
Wie lange sollte gestillt werden?
Idealerweise wird der Säugling während der ersten vier bis sechs Monate ausschliesslich gestillt. Der gesunde Säugling braucht nichts Anderes als Muttermilch. Ergänzend empfiehlt es sich, frühestens zu Beginn des fünften Monats und spätestens zu Beginn des siebten Monats schrittweise Beikost einzuführen, um den steigenden Nährstoffbedarf des Kindes zu decken. Parallel zur Beikost sollten Sie weiter stillen, so lange wie Sie und Ihr Kind dies möchten.
Hahnenwasser oder Mineralwasser? Was ist für die Zubereitung des Schoppens besser geeignet?
Zur Schoppenzubereitung empfiehlt sich frisches Hahnenwasser. Dazu lässt man das Hahnenwasser so lange ablaufen bis kaltes Wasser mit konstanter Temperatur aus der Leitung kommt. Anschliessend wird der Schoppen gemäss den Angaben auf der Verpackung zubereitet.
Mineralwasser ist nicht nötig. Mineralstoffreiche Mineralwasser sind sogar ungeeignet. Der hohe Gehalt an Mineralstoffen kann zu einer Salzüberladung und zu Komplikationen (hypertone Dehydratation) führen. Falls die Verwendung von Hahnenwasser nicht möglich sein sollte, muss Mineralwasser mit geringem Mineralstoffgehalt und ohne Kohlensäure verwendet werden.
Wie ist Säuglingsnahrung aus Soja zu bewerten?
Säuglingsnahrung auf Basis von Sojaprotein hat einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen (Flavonoiden) mit schwach östrogener Wirkung. Zudem enthält sie Stoffe, welche die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen im Darm hemmen können (sogenannte Phytate). Gesundheitliche Nachteile für das Kind können nicht ausgeschlossen werden.
Säuglingsnahrung mit Soja sollte deshalb nur auf Verordnung der Kinderärztin oder des Kinderarztes und nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen, z. B. bei einer selten vorkommenden Stoffwechselerkrankung. Säuglingsnahrung mit Soja schützt nicht vor Allergien.
Sollte irgendwann im Laufe des ersten Lebensjahres von Säuglingsanfangsnahrung zu Folgenahrung gewechselt werden?
Nein, ein Wechsel von Säuglingsanfangsnahrung zu Folgenahrung (gekennzeichnet mit der Ziffer 2) ist nicht nötig. Pre- oder 1-Nahrungen sind für das gesamte erste Lebensjahr geeignet.
Falls Eltern Folgenahrung verwenden möchten, sollte dies erst geschehen, wenn das Kind bereits Beikost erhält. Ab Ende des ersten Lebensjahrs benötigt das Kind keine Anfangs- oder Folgenahrung mehr, denn dann kann bereits vollständig auf Kuhmilch umgestellt werden.
Mein Kind ist 5 Monate alt und möchte keinen Brei essen. Was soll ich tun?
Falls Ihr Kind den Kopf wegdreht, das Essen nicht schluckt oder eine andere ablehnende Reaktion zeigt, ist es vielleicht noch nicht bereit für die Beikost. Warten Sie etwas ab und versuchen Sie es nach ein bis zwei Wochen erneut. Wann mit der Beikost begonnen werden kann, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus. Typische Zeichen, dass ein Kind reif ist für die Beikost, sind folgende: Das Kind kann aufrecht sitzen und den Kopf halten; es interessiert sich dafür, was andere Personen essen; das Kind nimmt eigenständig Dinge in den Mund und öffnet freiwillig den Mund, wenn ihm Essen angeboten wird.
Meine Frau und ich haben Allergien. Müssen wir bei der Beikost-Einführung etwas beachten?
Ab Beginn des fünften Lebensmonats können Sie zusätzlich zum Stillen (bzw. zum Schoppen) schrittweise Beikost einführen. Mit der Einführung der Beikost zu warten, schützt nicht vor Allergien. Bis vor einigen Jahren wurde teilweise empfohlen, bestimmte Lebensmittel (z. B. Fisch oder glutenhaltige Lebensmittel) im ersten Lebensjahr zu meiden. Neuere Forschungsergebnisse haben jedoch gezeigt, dass dies keinen vorbeugenden Effekt auf die Allergieentwicklung hat. Im Gegenteil: Eine dem Alter angepasste, vielfältige Ernährung im ersten Lebensjahr scheint vor Allergien zu schützen. Insbesondere der Konsum von Fisch kann einen positiven Einfluss haben.
Lebensmittel, die für den Säugling neu sind, sollten Sie im Abstand von einigen Tagen einführen. So können Sie allfällige Unverträglichkeiten erkennen und abklären.
Darf Babybrei noch am nächsten Tag verwendet werden?
Reste vom Babybrei sollten im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden verbraucht werden. Sie sollten höchstens einmal wieder aufgewärmt werden.
Darf selbst gemachter Babybrei aufbewahrt oder eingefroren werden?
Selbst zubereiteter Brei kann bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt oder – am besten direkt nach der Zubereitung – bis zu 2 Monate eingefroren werden. Zum Einfrieren eignen sich Fruchtmus aus gekochten Früchten, Gemüsebrei, Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (ohne Öl und Fruchtsaft) sowie gekochtes und püriertes Fleisch. Nicht geeignet zum Einfrieren ist Brei mit Milch. Kartoffeln lassen sich nur als Bestandteil eines Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breis einfrieren. Wird reiner Kartoffelbrei eingefroren, verändern sich Konsistenz und Geschmack des Breis ungünstig.
Was ist beim Auftauen von tiefgefrorenem Babybrei zu beachten?
Wärmen Sie tiefgefrorenen Brei unmittelbar vor der Mahlzeit im Wasserbad, in der Pfanne oder in der Mikrowelle auf. Dann sind die Vitaminverluste geringer als beim mehrstündigen Auftauen im Kühlschrank. Rühren Sie den erwärmten Brei nach dem Aufwärmen gut um, damit sich die Wärme im Brei gleichmässig verteilt, und testen Sie die Temperatur. Dies gilt insbesondere für Brei aus der Mikrowelle, da der Brei darin ungleichmässig erhitzt wird und sich Ihr Kind an heissen Stellen verbrennen könnte.
Welche Gemüse sind reich an Nitrat? Ab wann dürfen sie in der Beikost verwendet werden?
Nitrat an sich ist unbedenklich, doch kann daraus gesundheitsschädliches Nitrit entstehen. Dies kann beispielsweise dann passieren, wenn Brei lange bei Raumtemperatur stehen gelassen wird. Beim Säugling kann Nitrit die Sauerstoffversorgung beeinträchtigen, insbesondere in den ersten Lebensmonaten.
Wird Beikost im 5. oder 6. Lebensmonat eingeführt, ist daher die korrekte Lagerung und Zubereitung des Breis besonders wichtig. Zusätzlich können nitratarme Gemüse wie Karotten, Kürbis, Broccoli oder Blumenkohl bevorzugt werden. Zu den nitratreichen Gemüsesorten gehören zum Beispiel Fenchel, Kohlrabi, Randen, Spinat und Krautstiele.Es spricht aber nichts dagegen, ab und zu auch mal einen Brei mit Fenchel oder einem anderen nitratreichen Gemüse zuzubereiten. Ab dem 7. Monat sind nitratreiche Gemüse weniger problematisch.
Mit folgenden Tipps kann die Nitratzufuhr und die Bildung von Nitrit reduziert werden:
- Brei nach der Zubereitung rasch abkühlen lassen und im Kühlschrank lagern
- Brei bis zum nächsten Tag verbrauchen und nur einmal wieder aufwärmen
- Lebensmittel vor der Zubereitung möglichst kurz, lichtgeschützt und kühl lagern
- überwiegend nitratarme Gemüsesorten verwenden wie Rüebli, Kürbis, Brokkoli, Zucchetti und Blumenkohl
- Saisonales Gemüse aus dem Freilandanbau wählen, denn Treibhaus-Gemüse enthält mehr Nitrat.
- Bio-Gemüse bevorzugen, weil es weniger Nitrat enthält als konventionell angebautes Gemüse.
- bei Blattgemüse die Stiele, die grossen Blattrippen und die äusseren Blätter entfernen.
- Gemüse kurz, lichtgeschützt und kühl lagern
- Nitratreiches Gemüse garen und Kochwasser nicht weiterverwenden.
- Nitratreiches Gemüse direkt nach der Zubereitung essen, nicht warmhalten und nicht wieder aufwärmen.
Dürfen Süsskartoffeln als Ersatz für Kartoffeln im Babybrei verwendet werden?
Süsskartoffel erfreuen sich zunehmend an Beliebtheit, da sie einen süsslich-aromatischen Geschmack aufweisen und seit einiger Zeit auch aus Schweizer Anbau erhältlich sind. In der Beikost können sie ab und zu als Alternative zu Kartoffeln verwendet werden.
Je nach Sorte enthalten Süsskartoffeln recht viel Oxalsäure, welche die Aufnahme von Calcium, Eisen und Magnesium im Körper verschlechtert. Da Oxalsäure beim Kochen ins Kochwasser übergeht, empfiehlt es sich, das Kochwasser nicht weiterzuverwenden.
Warum sollte der Babybrei mit Fruchtsaft ergänzt werden?
Das in Früchten enthaltene Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wie z. B. Gemüse oder Getreide. Eine kleine Menge von etwa 1,5 Esslöffel Fruchtsaft oder Fruchtpüree als Beigabe zum Brei reicht bereits aus.
Kaltgepresstes oder raffiniertes Pflanzenöl: Welches eignet sich für den Babybrei?
Sowohl kaltgepresstes als auch raffiniertes Pflanzenöl sind für die Beikost geeignet. Wichtig ist die Verwendung eines Pflanzenöls mit einem guten Fettsäuremuster, wie z. B. Rapsöl, das wertvolle Omega-3-Fettsäuren enthält.
Ist Butter als Beigabe zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei sinnvoll?
Es empfiehlt sich, den Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei mit einem Esslöffel hochwertigen Pflanzenöls zu ergänzen. Dazu bietet sich z. B. kalt gepresstes oder raffiniertes Rapsöl an, das dem Kind wertvolle Fettsäuren (wie Omega-3-Fettsäuren) liefert. Im Vergleich zum Rapsöl enthält Butter weniger wertvolle Fettsäuren.
Was sind Omega-3-Fettsäuren und worin sind sie enthalten?
Omega-3-Fettsäuren sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, von denen einige vom Körper nicht selbst hergestellt werden können und deshalb mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Dazu gehören die alpha-Linolensäure, die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Alpha-Linolensäure (ALA) kommt z. B. in Baumnüssen, Leinöl, Leindotteröl und Rapsöl vor, EPA und DHA in grösseren Mengen ausschliesslich in Mikroalgenöl und fettreichem Fisch. Der Körper kann ALA in EPA und DHA umwandeln, jedoch nicht in ausreichenden Mengen, weshalb die Zufuhr über die Nahrung wichtig ist. EPA und DHA sollen positiv auf die Gesundheit wirken und spielen eine Rolle bei der Entwicklung des kindlichen Gehirns und seiner Sehfähigkeit.
Dürfen Eier und Fisch im ersten Lebensjahr als Ersatz für Fleisch dienen?
Fleisch, Fisch und Eier sind gute Proteinquellen. Darüber hinaus enthalten sie weitere wertvolle Nährstoffe: Fleisch liefert unter anderem Eisen, Fisch Jod und im Fall von Meeresfisch auch Omega-3-Fettsäuren. Eier liefern viele fettlösliche Vitamine. Bezüglich Protein sind diese drei Lebensmittel gegenseitig austauschbar, nicht jedoch bezüglich der anderen Nährstoffe. Spätestens ab dem 7. Monat sollte Ihr Kind regelmässig kleine Mengen an Fleisch erhalten, um die Eisenversorgung sicherzustellen. Bieten Sie regelmässig auch fettreichen Fisch an (Omega-3-Fettsäuren). Ab und zu können Sie Ihrem Kind anstelle von Fleisch ¼ hartgekochtes Ei geben, entweder als Fingerfood oder in pürierter Form im Brei. Ab dem 9. Monat kann es ½ Ei sein. Es sollte immer hart- respektive durchgekocht sein. Eisen aus Hühnerei ist für den Körper weniger gut verfügbar als Eisen aus Fleisch. Daher können Eier das Fleisch nicht vollständig ersetzen.
Ab wann darf bzw. sollte mein Kind glutenhaltige Lebensmittel bekommen?
Glutenhaltige Getreide sollten im 1. Lebensjahr eingeführt werden, das heisst im Alter zwischen vier bis zwölf Monaten. Sowohl eine frühere als auch eine spätere Einführung von Gluten könnte mit einem erhöhten Risiko für eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) einhergehen.
Ab welchem Alter darf der Getreidebrei mit Kuhmilch zubereitet werden?
Kuhmilch enthält relativ viel Protein. Da eine zu hohe Proteinzufuhr die Nieren des Säuglings belasten kann, sollte Kuhmilch in den ersten 6 Lebensmonaten gemieden werden. Ab dem 7. Monat können kleine Mengen (etwa 1 dl) für die Zubereitung eines Getreidebreis verwendet werden. Grössere Mengen sind ab dem 13. Monat möglich.
Mein Mann und ich essen seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Können wir unser Kind auch vegetarisch ernähren?
Eine ovo-lacto-vegetarische Ernährung, also eine vegetarische Ernährung welche Milchprodukte und Eier miteinschliesst, ist für Säuglinge und Kleinkinder gut möglich. Voraussetzung ist eine ausgewogene Ernährung mit einem besonderen Augenmerk auf diejenigen Nährstoffe, die üblicherweise über Fleisch und Fisch zugeführt werden. Dies gilt vor allem für Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Eisen.
Weitere Informationen siehe hier.
Dagegen wird eine vegane Ernährung (Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel) für Säuglinge und Kinder nicht empfohlen.
Sollten Nüsse, Samen und Kerne im ersten Lebensjahr gemieden werden?
Nüsse, Samen und Kerne weisen einen hohen Gehalt an wertvollen Fettsäuren, Nahrungsfasern, Vitaminen und Mineralstoffen auf. In den ersten drei Lebensjahren sollten sie jedoch nur in gemahlener Form oder als Mus gegeben werden. Zu gross ist die Gefahr, dass sich ein Kind an ganzen Nüssen oder Kernen verschluckt. Mus und gemahlene Ölfrüchte können den Speiseplan ergänzen, sollten jedoch nicht als Ersatz für Rapsöl eingesetzt werden, wie dies in manchen Rezepten zur Beikost vorgeschlagen wird.
Sind Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen für die Säuglings- und Kleinkindernährung geeignet?
Amaranth und Quinoa enthalten verschiedene Stoffe (Gerbstoffe, Oxalate und Phytate), welche die Aufnahme von wertvollen Nährstoffen hemmen. Quinoa enthält zudem Saponine und Isoflavone, die negative Effekte auf die Gesundheit haben können.
Die Fruchtschale des Buchweizens enthält Fagopyrin, das zu Hautirritationen führen kann. Möglich ist auch eine Verunreinigung (Kontamination) der Buchweizenernte mit Samen des Stechapfels, welche Tropanalkaloide enthalten und gesundheitliche Beschwerden auslösen können.
Einige dieser Stoffe können durch die Verarbeitung und Zubereitung (z.B. durch Waschen oder Erhitzen) minimiert werden. Wie gross die Mengen der oben genannten Stoffe in Amaranth, Quinoa und Buchweizen sind, wurde bisher nicht untersucht. Daher lässt sich keine eindeutige Aussage treffen, ob diese für die Säuglings- und Kinderernährung geeignet sind.
Darf mein 8-Monate altes Kind Salami, Schinken und Wurst essen?
Salami, Schinken, Wurst und andere verarbeitete Fleischwaren sind wegen ihres hohen Gehaltes an Fett, Salz und Pökelsalzen nicht empfehlenswert. Magere Fleischstücke vom Rind, Schwein, Lamm, Geflügel oder anderen Tieren sind die bessere Wahl.
Rohe tierische Lebensmittel müssen im 1. Lebensjahr gemieden werden. Welche Lebensmittel sind damit gemeint?
Rohe tierische Lebensmittel können mit Bakterien belastet sein und schwere Krankheiten auslösen. Tierische Lebensmittel müssen durchgehend (also auch im Inneren) für mindestens 2 Minuten auf mindestens 70 °C erhitzt werden. Verzichten Sie im ersten Lebensjahr auf Rohmilch, Weichkäse aus Rohmilch, rohes und nicht ausreichend durchgegartes Fleisch, Rohwurst (zum Beispiel Landjäger und Salami), Rohschinken, rohen Fisch (Sushi), geräucherten Fisch (z. B. geräucherte Forelle, Rauchlachs) sowie auf Lebensmittel mit rohen Eiern (zum Beispiel Tiramisu).
Ab wann darf mein Kind Champignons und andere Pilze essen?
Pilze gelten als schwer verdaulich. Daher kann es sinnvoll sein, Pilze erst nach Vollendung des ersten Lebensjahres zu geben. Um das Risiko einer radioaktiven Belastung oder eine Kontamination mit Bakterien zu senken, empfiehlt es sich, Zuchtpilze zu verwenden (keine selbst gesammelten aus dem Wald) und diese gut zu erhitzen.
Darf ich meinem Kind Fencheltee geben?
Fencheltee sollte wegen gewissen Inhaltsstoffen möglichst selten gegeben werden. Wasser ist das ideale Getränk für Säuglinge und Kleinkinder. Als Alternative können Sie ungesüssten Früchte- oder Kräutertee geben. Wechseln Sie zwischen verschiedenen Teesorten ab.
Stimmt es, dass Auberginen Nikotin enthalten?
Es ist richtig, dass Auberginen und andere Nachtschattengewächse natürlicherweise geringe Mengen an Nikotin enthalten können. Der Gehalt ist mit 1.9 Mikrogramm pro Kilogramm Aubergine aber äusserst gering. Mit einer Portion von 100 g Aubergine würde ein Kind gerade mal 0.19 Mikrogramm Nikotin aufnehmen. Im Vergleich dazu: Über Passiv-Rauchen werden schätzungsweise 100 Mikrogramm Nikotin pro Tag aufgenommen.
Ist Juniormilch für Kleinkinder (über 12 Monate) besser geeignet als Kuhmilch?
Nein, Juniormilch – auch Kleinkindermilch oder Wachstumsmilch genannt – bietet für Kinder über 12 Monaten keine Vorteile gegenüber einer handelsüblichen Kuhmilch. Kuhmilch ist im Handel in verschiedenen Fettstufen erhältlich. Für die Kinderernährung kann sowohl Vollmilch (enthält mind. 3,5 % Fett) als auch teilentrahmte Milch (Milch-Drink mit 2.7 % Fett) verwendet werden.
Mein Sohn ist 3 Jahre alt. Ist Molke gesund?
Molke fällt als Nebenprodukt bei der Käseherstellung an und wird im Handel unter anderem als Getränk (pur, mit Fruchtsaft oder mit Aromen) angeboten. Im Vergleich zu Milch, enthält Molke genauso viel Milchzucker, aber weniger Protein und Fett, was sich auch im niedrigeren Energiegehalt zeigt. Sie enthält zwar Vitamine und Mineralstoffe, doch liegt der Calciumgehalt deutlich niedriger als bei Milch. Aufgrund des niedrigeren Protein- und Calciumgehalts ist Molke kein gleichwertiger Ersatz für Milch und andere Milchprodukte.
Wie kann ich meine Kinder für Gemüse und Früchte begeistern?
Gemüse und Früchte weisen viele Vorteile auf, doch Gesundheitsargumente wirken bei Kindern nicht. Sieverstärken mitunter sogar die Ablehnung. Daher braucht es andere Wege, um Gemüse und Früchte attraktiv zu machen und die Kinder zum Probieren zu motivieren. Die folgenden Tipps können dabei helfen:
- Eltern und andere Bezugspersonen sind auch in dieser Hinsicht die wichtigsten Vorbilder! Gemüse und/oder Früchte gehören zu jeder Mahlzeit für alle am Tisch ganz selbstverständlich dazu.
- Die Neugier und den Entdeckergeist der Kinder mit der Welt der Lebensmittel in Verbindung bringen und alle Sinne der Kinder ansprechen: «Hör mal wie das Rüebli in meinem Mund knackt», «schau mal wie saftig diese Orange ist» …
- Gemüse und Früchte in mundgerechte Stücke schneiden. Das animiert viele Kinder eher zum Zugreifen als ganze Früchte oder Gemüse.
- Gemüse als Rohkost anbieten z. B. Gurkenscheiben, geschälte Karotten, Kohlrabi-Stifte, Peperoni-Streifen, Fenchel-Stücke.
- Immer wieder verschiedene Gemüse- und Früchtesorten anbieten und auch die Zubereitung variieren (z. B. Rüebli roh, Rüebli in Streifen geschnitten und gekocht, Rüebli geraspelt als Salat, Rüebli in kleinen Stücken im Auflauf; Rüeblisuppe …). Unter dem vielfältigen Angebot findet sich bestimmt eine Form, die das Kind gerne mag.
- Kinder beim Einkauf und bei der Zubereitung miteinbeziehen, z. B. Gemüse auswählen lassen, Gemüse waschen, Pizza belegen, gemeinsam Tisch decken …
- Lustige Gemüse- und Früchtefiguren schneiden. Ideen finden Sie im Merkblatt „Tipps für kreative Zwischenmahlzeiten“ der SGE.
Unsere Tochter ist 2 Jahre und liebt Süssigkeiten. Ich frage mich, ob sie zu viel bekommt und wie wir einen vernünftigen Umgang mit Süssigkeiten finden können.
Die meisten Süssigkeiten liefern viel Zucker, Fett und viele Kalorien, aber kaum wertvolle Nährstoffe. Eine kleine Portion am Tag ist im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung in Ordnung (z. B. eine Reihe Schockolade am Tag).
Der Gesundheit zuliebe und auch um ständigen Diskussionen mit den Kindern vorzubeugen, können Regeln vereinbart werden. Festgelegt wird z. B. was und wie viel es sein darf und wann es Süssigkeiten gibt. Da häufiges Naschen zwischendurch den Appetit verdirbt und Zahnkaries fördern kann, könnte die Vereinbarung z. B. lauten, dass es eine kleine Portion Süsses nach dem Mittagessen gibt und anschliessend die Zähne geputzt werden. Das Dessert sollte aber niemals als Belohnung oder Druckmittel eingesetzt werden („wenn du das Gemüse isst, dann bekommst du ein Dessert“).
Ich habe gelesen, dass Hülsenfrüchte gesund sind. Wie kann ich meinen Kindern Hülsenfrüchte schmackhaft machen?
Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen, rote und weisse Bohnen etc. stehen eher selten auf dem Speiseplan von Kindern. Dies ist sehr bedauerlich, denn Hülsenfrüchte sind sehr nährstoffreich. Sie weisen einen hohen Gehalt an Nahrungsfasern, Proteinen, Mineralstoffen (z. B. Eisen, Zink) und Vitaminen (z. B. Vitamin B1, B6) auf. Aufgrund ihres hohen Proteingehaltes können sie auch als Fleisch-Alternative dienen.
Um sie den Kindern schmackhaft zu machen, bietet es sich an, die Hülsenfrüchte in bekannte Gerichte einzubauen, z. B. Sauce Bolognese mit Linsen, Chili con/sin Carne mit roten Bohnen, Lasagne oder Bratlinge mit Hülsenfrüchten. Beliebt sind ausserdem Hummus zum Dippen, Falafel, Eintöpfe und geröstete Kichererbsen als Snack oder Topping auf Salaten und Suppen. Manchmal helfen auch Fantasienamen, um die Attraktivität der Gerichte zu erhöhen (z. B. Piraten-Eintopf, Kichernde Kichererbsen, Zauber-Bolognese).
Die Bekömmlichkeit von Hülsenfrüchten lässt sich verbessern, indem das Einweichwasser nicht weiterverwendet wird und die Hülsenfrüchte nach dem Einweichen zusätzlich noch unter fliessendem Wasser abgespült werden. Schwer verdauliche Kohlenhydrate werden dadurch grösstenteils weggespült. Auch Pürieren, also das Zerstören der Zellwände, und die Beigabe von Kräutern (z. B. Thymian, Fenchel, Kümmel) können die Verdaulichkeit verbessern. Besonders praktisch in der Zubereitung sind rote und gelbe Linsen. Sie können ohne vorheriges Einweichen verwendet werden, sind schnell gar und in der Regel gut bekömmlich.